
Toll gemacht, herzliche Gratulation

Als erstes nationales Kräftemessen im 2020 stand am 12. September für die U12-U16 Athleten die Speed Schweizermeisterschaft auf dem Programm. Weiterlesen
Als erstes nationales Kräftemessen im 2020 stand am 12. September für die U12-U16 Athleten die Speed Schweizermeisterschaft auf dem Programm. Weiterlesen
https://www.facebook.com/swissclimbing/videos/vb.241976999163962/1500390330161800/?type=2&theater
Für die U18 Athleten und die Elite fand am 12. September 2020 die Lead Schweizermeisterschaft in Villeneuve auf dem Programm. Spannend zu sehen, wie die Athleten in zwei Qualifiktionsrouten auf verschiedene Weise die Schlüsselstellen lösten oder eben nicht…. Weiterlesen
Trainingslager in Bruneck – ein Rückblick
Aus der Sicht von Simone
Falls mich jemand noch nicht kennt, stelle ich mich kurz vor. Ich bin: die Partnerin von Pit, das Mami von Enea, und vom Klettern genauso begeistert wie alle anderen Lagerteilnehmer. Meine offiziellen Aufgaben während des Lagers: zwei Yogalektionen durchführen, in der Küche helfen, Enea hüten. Meine persönlichen Wünsche für diese Woche: gute Stimmung in der Gruppe, schöne und herausfordernde Routen für die Athleten. Und vielleicht auch mal eine Gelegenheit für die Begleitpersonen, an den farbigen Griffen rumzuhangeln.
Samstag, 8.8.20:
Anreisetag mit Stopp in Innsbruck. In Feldkirch staut’s, etwas später auf der
Autobahn auch wieder. Die Fahrt dauert etwa eine Stunde länger. Der Freude der
Athleten, in Innsbruck ein paar der zahlreichen schwierigen und langen Routen
auszuprobieren, tut das keinen Abbruch.
Wir – das sind Ursina, Laura, Enea und ich – machen nur bei der Bäckerei Ruetz
eine Pause und fahren danach direkt bis Bruneck. Dank Tiptoi-Büchern und
Globi-Geschichten herrscht auf der hinteren Sitzreihe gute Laune. Ursina und
ich plaudern ungestört.
Kaum beim Lagerhaus angekommen, muss Ursina schon wieder los zum Einkaufen.
Bald treffen auch alle anderen ein und es herrscht emsiges Treiben. Taschen
werden ausgepackt, es wird gekocht und gespielt. Nach dem Znacht besprechen die
Athleten mit Pit die Lagerregeln und spielen bis 21 Uhr Pingpong. Ab jetzt wird
es ruhig im Haus. Um 22 Uhr ist Bettruhe.
Sonntag:
Vormittags steht joggen auf dem Programm. Heiss ist es bereits jetzt. Pit
übernimmt die eine, Ursina die andere Gruppe. Während die einen dank Pits
Kartenlesekünsten Höhenmeter um Höhenmeter überwinden und zahlreiche (zusätzliche?)
Kurven, Bögli und Slaloms absolvieren, joggen dank Ursinas Motivationskünsten auch
die weniger Laufbegeisterten und die Jüngeren steile Anstiege hinauf und langen
Wiesenwegen entlang.
Mit Seline, Laura und Enea besuche ich derweil den Kinderspielplatz am Dorfrand von St. Georgen. Dort gibt’s ein Bächli zum Spielen und ganz viel Schatten – herrlich.
Am Nachmittag: Yoga. Nochmals runter zum Spielplatz, dieses Mal mit allen Lagerteilnehmern ausser Pit und Enea. Neben dem Spielplatz steht nämlich ein Pavillon. Dieser bietet eine ebene Fläche zum «Turnen» und Schatten für alle an diesem heissen, sonnigen Tag. Erst zum Schluss der Lektion, als alle entspannt auf dem Boden liegen, wird mir richtig bewusst, wie schön diese 1.5 Stunden für mich waren: Alle machten konzentriert mit, das Lüftchen, das wehte, sorgte für angenehme Bedingungen, die Kulisse mit Wald, Bergen und der Burg Bruneck war einmalig. Dass Christoph in dieser Zeit mit seiner Fotokamera um den Pavillon wuselte, nahm ich kaum wahr. So viel Aufmerksamkeit hatte ich noch nie während einer Yogalektion.
Am Abend gibt’s für die Athleten eine Theoriestunde mit Pit, danach Pingpong spielen. Für die anderen: Tee trinken, Einkaufsliste schreiben, plaudern.
Montag:
Nochmals joggen am Morgen. Jetzt kennen alle das Wegnetz rund ums
Lagerhaus. Höhenmeter werden heute nicht mehr so viele gesammelt – auch Pit
lässt es bleiben. Nach einem frühen Mittagessen geht’s ab in die Kletterhalle
Bruneck. Etwas aufwärmen im Boulderraum, dann ein Wettkampftraining am Seil.
Während Enea an den Tier- und Fussball-Griffen herumkraxelt, probier ich ein
paar Boulders. Dazwischen besuchen wir die anderen in der Kletterhalle. Als wir
am Schluss vor der Aussen-Kletterwand auf der Treppe sitzen und unseren
Athleten zuschauen, sehen wir mehrere Stürze. Scheinbar gehen alle an ihr
Limit. Eine zusätzliche Herausforderung sind die Hitze und der Schweiss, die die
Griffe schmierig machen. «Wänn gömer? Es isch heiss», meint Enea. Ich glaube,
er wünscht sich einen Sprung ins kühle Nass. Doch dafür ist keine Zeit. Kaum
zurück im Lagerhaus, ruft die Küchenchefin zur Arbeit.
Nach dem Znacht: Theoriestunde mit Pit, danach Pingpong spielen.
Dienstag:
Das geplante Bad im See entfällt, weil baden im Gaiser See coronabedingt verboten ist. Da die Wetterprognosen schlecht sind, baden wir auch sonst nirgendwo.
Nach einem Geschicklichkeitsparcours am Morgen gehen die Athleten am Nachmittag wieder in die Kletterhalle Bruneck, diesmal zum freien Bouldern. Ursina, Christoph, Laura, Enea und ich gehen am Fels klettern. Mittlerweile haben sich die Regenwolken verzogen.
Am Abend: Theoriestunde mit Pit und Pingpong spielen.
Mittwoch:
Kein Ruhetag, dafür Alternativprogramm: der Klettersteig
Speikboden. Mit den kleinen Gondeln zur Mittelstation, danach 40 Minuten
wandern bis zum Einstieg – auch für die Nicht-Wanderbegeisterten gut machbar. Die
Highlights auf dem Klettersteig: eine wackelige Hängebrücke und ein Drahtseil
zum drüber Balancieren. Abschliessend nochmals eine Dreiviertelstunde wandern
bis zur Seilbahn.
Zurück im Lagerhaus, verziehen sich die meisten schnell in ihre Zimmer zurück.
Ausruhen ist angesagt. Die meisten hätten Gefallen gefunden am Ausflug in die
Höhe, lasse ich mir erzählen.
Das Programm von Enea und mir: Glacé Essen in der Altstadt. In ein paar Jahren
gehen dann auch wir mit auf den Klettersteig.
Am Abend: nur Pingpongspielen und Tee trinken.
Donnerstag:
Nochmals Yoga, nochmals im Pavillon. Doch dieses Mal am Morgen, weniger lang und weniger streng.
Anschliessend direkt Taschen packen und ab ins Auto. Heute
geht’s nach Brixen zum Bouldern. Aus dem Plan, im alten Boulderraum aufzuwärmen
und in der neuen Halle ein Wettkampftraining durchzuführen, wird nichts. Kurz
vor uns nimmt eine Gruppe mit Kindern den alten Boulderraum in Beschlag. So gehen
wir in die neue Halle.
Eine Halle nur für uns – wann gibt’s denn das? Nach dem Aufwärmen wagen sich einige
Athleten zu Beginn nur zögerlich an die vielen Boulders. Macht sich langsam
etwas Müdigkeit breit? Irgendwann herrscht emsiges Treiben, man unterstützt
sich gegenseitig, probiert aus. Und ich finde immer jemanden, der mir einen
Tipp gibt, mir etwas vorzeigt, mich anfeuert. Es ist, als hätte ich etwa zehn
Trainer gleichzeitig.
Den Bananenkuchen, den das Küchenteam am Abend zuvor gebacken hat, essen wir in
der «Chill-out-Ecke» vor der Halle. Dazu einen feinen Kaffee für die
Erwachsenen. Alle wirken zufrieden und entspannt. Allerspätestens jetzt fühlt
es sich an wie Ferien.
Etwa eineinhalb Stunden später ist das Küchenteam wieder im Einsatz. Ferien hin
oder her, jemand muss ja kochen.
Freitag:
Am Abend: Theoriestunde mit Pit und Pingpong spielen.
Am Morgen Krafttraining draussen vor dem Lagerhaus.
Motivierte Gesichter, Gelächter, dazwischen immer wieder vor Anstrengung
verzerrte Gesichter. Währenddessen malen Enea und ich mit Kreide Regenbogen auf
den Boden. Für einmal bin ich froh, darf ich nicht mitmachen. Die Woche ist
schon lang, der Schlaf nicht so gut wie zuhause.
Am Nachmittag ein letztes Mal Klettern in Bruneck. Christoph und ich dürfen
auch mit. Trotz aller Müdigkeit wachen meine Muskeln wieder auf. Wir finden
viele spannende Routen, die unserem Gusto entsprechen. Alle ausprobieren können
wir nicht, irgendwann reichen Kraft und Zeit nicht mehr.
Am Abend – die Leser ahnen es: Theoriestunde mit Pit und Pingpong spielen.
Samstag:
Abreisetag. Ruck-zuck und das Haus ist leer. Kurz nach 9 Uhr sitzen wir bereits im Auto. Ich blicke mich ein letztes Mal wehmütig um. Ob wir nächstes Jahr wieder hierherkommen werden?
In Innsbruck stoppen dieses Mal auch wir. Die Athleten freuen sich, nochmals hier klettern zu können. Christoph lässt sich als Assistenztrainer einweisen, damit auch Annett mal in die Höhe klettern kann. Enea und Laura wuseln im Kinder-Boulderraum herum, während ich die Athleten durchs Fenster beobachte. Schön war sie, diese Lagerwoche, denke ich. Kameradschaftliche Stimmung, grosse Trainingsmotivation, abwechslungsreiches Programm. Ich habe mich wohlgefühlt.
Das Trainingslager 2020 gehört der Vergangenheit an. Ein grosses Dankeschön an alle Athleten sowie dem ganzen Leiterteam, Pit, Annett, Ursina, Christoph und Simone.
Nachfolgend noch ein paar weitere Impressionen
Nach Näfels und Buchs (16.05.2020) wird leider auch der RTC in Chur (06.06.2020) nicht stattfinden. Es gibt kein Verschiebedatum für den Lead Wettkampf in Chur.
Bleibt alle gesund, haltet euch fit, wir freuen uns auf den Herbst…..
Aufgrund des Behördenbeschluss muss die 1. Austragung des Rheintal Cup 2020 abgesagt werden.